Medienpremiere: „Cirque du Soleil – Paramour“ in der Neuen Flora Hamburg

Am 13.04.2019 war ich zur Medienpremiere von dem neuen Musicalspektakel „Cirque du Soleil – Paramour“ eingeladen.

Es ist das erste Musical des berühmten kanadischen Zirkus. So wird Akrobatik mit Gesang, Tanz und Spiel zu einem Theatererlebnis vereint. Erzählt wird die Geschichte von einem aufstrebendem Hollywood Star, Indigo. Als der Regisseur AJ sich auf die Suche nach einem neuen Talent für seinen nächsten Kinohit begibt, stößt er auf die junge Schauspielerin Indigo. AJ macht aus Indigo einen Star und beginnt sich in sie zu verlieben. Indigo allerdings hegt nicht nur Gefühle für AJ, sondern auch für den Pianisten Joey, der den Titelsong des Films schreibt. Es entwickelt sich eine dramatische Lovestory, an dessen Ende Indigo eine Entscheidung treffen muss.

Beim Betreten des Theatersaals fällt einem sofort der steile Anstieg der Reihen und die halbkreisförmige Anordnung ins Auge, welche schon ein wenig an einen Zirkus erinnern. Insgesamt finden dort 1.800 Zuschauer einen Platz.

Schon in der Eröffnungsnummer „Hollywoods Pracht“ wird dem Zuschauer klar, dass es sich hier um ein ganz besonderes Musical handelt. Denn während des Songs zeigen Akrobaten und Tänzer bereits erste Eindrücke ihres erstklassigen Könnens, was mit starkem Beifall belohnt wurde. Im Laufe der Show werden 16 verschiedene Formen der Akrobatik ausgeführt: Aerial Hoop, Banquine, Chinese Pole, Contortion, Diabolo, Hand to Hand & Hand to Trapeze, Juggling, Object Manipulation, Spanish Web, Straps, Teeterboard, Trampolin, Trapez, Tumbling und Unicycle. Die meisten der Begriffe habe ich zuvor noch nie gehört, aber auf der Bühne schaut es grandios aus. Besonders spektakulär sind die Arherton Zwillinge, die während ihrer Choreografie über den Köpfen der Zuschauer fliegen und sich dabei nur an einem Seil halten.

Damit es nun zu einem Musical wird braucht es natürlich noch Solisten. Bei der Medienpremiere waren es Vajèn von den Bosch als Indigo, Anton Zetterholm als Joey und Pasquale Aleardi als AJ.

Pasquale Aleardi überzeugt besonders durch seine gefühlvolle Stimme und sein intensives Spiel, welche mich als Zuschauer mitgerissen haben.

Auch Anton Zetterholm macht es einem leicht sich in die Gefühlswelt von Joey hineinzuversetzen und wird schnell zum Publikumsliebling. Neben Spiel und Gesang begeistert er auch im Tanz und fügt sich in die Choreos der Tänzer ein.

Vajèn von den Bosch ist erst 21 Jahre jung. Umso beeindruckender ist ihre Leistung als Indigo. Sie überzeugt auf ganzer Linie und lässt die Zuschauer an ihrer Entwicklung von der unscheinbaren Schauspielerin zu dem großen Star teilhaben.

Eine meiner Lieblingsszenen ist ein Terzett der Drei, wo der Kampf der Herren um Indigos Liebe zum Ausdruck gebracht wird. Während des Songs werden die Musicaldarsteller von Akrobaten gedoppelt, die diesen Kampf am Trapez verdeutlichen.

„Cirque du Soleil – Paramour“ ist eine große Show mit viel Tanz, Akrobatik, Musik und Gesang. Es treffen somit drei bzw. mit dem Orchester vier verschiedene Gruppen aufeinander, die all ihre Künste in einer Show vereinen. Etwas schade ist, dass durch das applaudieren für eine akrobatische Figur während eines solistischen Stücks der Text und das Gefühl für das Lied für diesen Moment verloren geht. Es passiert so viel gleichzeitig auf der Bühne, dass es auf der einen Seite schwer fällt den Fokus auf jemanden zu legen, auf der anderen Seite macht genau das die Magie des Stückes aus. Sich von all den verschieden Künsten begeistern und mitreisen zu lassen.

Zum Schluss noch ein kleiner Tipp für alle, die es sich anschauen wollen, verbringt nicht die ganze Pause im Foyer. Auf der Bühne sorgt jemand für viele Lacher.

 

In diesem Sinne

Stay Wicked

Eure Pia

Fotos by John Davis