Interview mit Lucius Wolter

 Auch der Musicalstar, Lucius Wolter, hat sich meinen Fragen gestellt.  Bekannt ist er u.a. aus "West Side Story" ( Thuner Seespiele, Freilichtspiele Tecklenburg ), "Rebecca" ( Raimund Theater, Wien ) und "Disneys Musical Tarzan" ( Hamburg, Stuttgart und Oberhausen ). Zur Zeit kann man ihn in der Rolle des Graf Draculas am Landestheater Detmold erleben. 

Hier plaudert er u.a. über Lieblingstiere, seine Wunsch-Superkraft und besondere Ereignisse in seiner Laufbahn. 

Viel Spaß beim Lesen und Stay Wicked

Eure Pia 

MF: Wie würdest du dich selbst in drei Worten bezeichnen?

LW: Verkopft, interessiert und sportlich

 

MF: Bist du abergläubisch?

LW: Ja, es hat bestimmt jeder Darsteller so seine kleinen Dinge, worauf er besonders achtet. Aber welche genau meine sind, verrate ich nicht.

 

MF: Was ist das Verrückteste, was du je gemacht hast?

LW: Ich bin einmal 70 km am Stück gelaufen. Das war wahrscheinlich das Verrückteste.

 

MF: Was ist dein Lieblingstier?

LW: Ich mag Tiere generell sehr gerne, aber meine Lieblingstiere sind Katzen. Sie strahlen eine gewisse Ruhe und Intelligenz aus. Meistens sind sie auch recht verschmust.

 

MF: Wenn du dir eine Superkraft aussuchen kannst, welche wäre das?

LW: Fliegen zu können, wäre toll. Dann könnte ich überall stressfrei und schnell hinkommen.

 

MF: Wenn du für ein Tag jemand anders sein kannst, wer wäre das?

LW: Ich wäre gerne Außenminister. Das ist bestimmt ein cooler Job. Auch wenn es wahnsinnig anstrengend ist, kann man viel bewirken. Dabei lernt man viele verschiedene Länder kennen und die unterschiedlichsten Menschen. Ich denke, dass ist sehr interessant.

 

MF: Welche Musik hörst du in deiner Freizeit?

LW: Ich höre verschiedene Musik. Das hängt immer sehr von meiner derzeitigen Stimmung ab. Natürlich höre ich viel klassische Musik oder Musical, aber auch Pop-Musik darf nicht fehlen. Zu Jazz Musik habe ich nie eine große Verbindung aufbauen können. Ich finde die Art der Musik zwar interessant, aber ein ganzer Jazz Abend wäre doch zu anstrengend für mich.

(c) Lucius Wolter
(c) Lucius Wolter

MF: Was hat dich dazu inspiriert mit Musik Geld zu verdienen?

LW: Das ist etwas Zufall. Als Kind habe ich früh angefangen Flöte und Klavier zu spielen. Durch meine Eltern habe ich an verschiedenen Klavierwettbewerben teilgenommen. Ich habe dann eine Ausschreibung entdeckt für den Kinderchor in Hamburg. Da ich im Fernseher gesehen hatte, dass die Wiener Sängerknaben auch gemeinsam reisen, fand ich das spannend und wurde Mitglied bei dem Kinderchor der Oper Hamburg. Dadurch stand ich viel auf der Bühne. Zudem hatten wir TV Auftritte und haben Tourneen begleitet. Dadurch habe ich entdeckt, wie viel Spaß es macht auf der Bühne zu stehen und die Musik war für mich von Beginn immer dabei. Jetzt kann ich beides miteinander verbinden und das ist großartig.

 

MF: Welche Rolle würdest du gerne spielen dürfen?

LW: „Jean Valjean“ würde ich gerne mal spielen, weil ich „Les

Miserables“ sehr schön finde und das Stück unter anderem dazu beigetragen hat,

dass ich Musical mache. Zudem würde ich gerne „Maxim de Winter“ aus „Rebecca“ noch

einmal spielen dürfen, weil ich damals noch ziemlich jung für diese Rolle war.

 

MF: Welche Produktion hat dich bisher am meisten geprägt?

LW: Da gibt es mehrere. „Elisabeth“ war meine erste große Produktion. In der Zeit konnte ich kennenlernen, wie ein Produktionsprozess in diesem Umfang aussieht. „Titanic“ hat mich auch ein wenig geprägt, weil ich dort Swing war und acht Rollen können musste. Die Zeit bei „Les Miserables“ hat mich auch geprägt. Es war meine erste Hauptrolle und meine Figur war eigentlich immer auf der Bühne. In „Rebecca“ habe ich das erste Mal eine ältere Rolle gespielt, was mich auch geprägt hat. Die Zeit bei „Tarzan“ war natürlich auch sehr besonders für mich, da es komplett andere Rollen sind als sonst.

 

MF: Was reizt dich besonders an der „Dracula“ Produktion in Detmold?

LW: Zunächst einmal reizte mich die Rolle des „Graf Dracula“ sehr. Ich kannte das Stück bereits aus meiner Zeit in Graz und durch Schulworkshops, die ich betreut hatte. Von der Inszenierung weiß man zuvor noch nichts. Ich finde es sehr schön, dass unser Regisseur, Lars Helmer, viel Wert darauflegt, dass wir die Rollen durchdenken. Damit wir genau wissen, warum unsere Figur so reagiert und worin die Motivationen liegen. Denn beim Lesen des Buches ist es nicht immer leicht, dass Handeln der Figuren zu 100% nachvollziehen zu können. Mit Lars haben wir jemanden, der uns durch Rollengespräche sehr damit geholfen

hat.

 

MF: Welche Botschaft, glaubst du, möchte das Musical „Dracula“ vermitteln?

LW: Wenn ich dies nur auf meine Rolle beziehe, geht es zum einen

um die Erlösung und zum andere um die Sehnsucht nach Glück und wie nah Glück

und Liebe zusammenhängen.

 

MF: Wie viel von dir steckt in der Rolle „Dracula“?

LW: Es ist unglaublich spannend solche Charaktere zu spielen, aber so viele Gemeinsamkeiten habe ich mit ihm nicht. Vielleicht bin ich teilweise auch ein wenig arrogant. *lach* Am Ende schafft Dracula es starke Gefühle zu zeigen und das könnte eine Gemeinsamkeit sein.

 

MF: Was fasziniert dich an deinem Beruf?

LW: Mich fasziniert es Rollen zu spielen und entwickeln zu

können. Für mich ist es immer wieder spannend, wenn ich mich in einen anderen Charakter hineinversetzen kann.

 

MF: Welche Botschaft möchtest du den Lesern mit auf den Weg geben?

LW: Lebt euer Leben und seit immer ehrlich zu euch selber.

Vielen Dank Lucius, dass du dir die Zeit genommen hast für dieses Interview.