Premiere: "Jesus Christ Superstar" im Theater am Marientor

 

Am 12.04.2019 kam das Rockmusical von Tim Rice und Andrew Lloyd Webber im Theater am Marientor zur Premiere. Das Stück ist nun fast täglich bis zum 22.04.2018 zu erleben.  In den Hauptrollen sind besetzt Patrick Stanke (Jesus), Dionne Wudu (Maria Magdalena), Andrea Matthias Pagani (Judas) und Ralph Morgenstern (Herodes).

Ursprünglich war es angedacht das Musical, welches die letzten vier Tage von Jesus Leben darstellt, rein konzertant aufzuführen. In den nur wenigen Probentagen haben jedoch kleine Inszenierungselemente (Regie: Katja Thost-Hauser) und Choreografien (von Katie Farkas) ihren Platz gefunden. Da das Stück in englischer Sprache aufgeführt wird, tragen die Inszenierungselemente ein gutes Stück dazu bei, dass man der Handlung folgen kann auch wenn man eventuell wenig, bis keine Englischkenntnisse hat. 

Ralph Morgenstern bringt mit der Shownummer „King Heros´s Song“ den Musicalglamour auf die Bühne und sorgt für viele Lacher im Publikum im wohl ernstesten Moment der Handlung. Mit seiner charmanten, fröhlichen Ausstrahlung singt und tanzt er sich in die Herzen der Zuschauer. 

Judas wird gespielt von Andrea Matthias Pagani. Er kann gesanglich und spielerisch überzeugen. Eine besonders eindrucksvolle Szene ist der Selbstmord von Judas. 

Dionne Wudu spielt Maria Magdalena. Ihr Solo über ihre innere Zerrissenheit im Umgang mit Jesus war für mich eins der Highlights an diesem Abend. Sie verzaubert mit ihrer rockigen, aber auch mit ihrer sanften Stimme. Das Zusammenspiel mit Patrick Stanke als Jesus ist stets von Harmonie geprägt. 

Patrick Stanke verkörpert Jesus. Egal ob rockigere oder sanftere Töne Patrick Stanke kann stimmlich bedingungslos überzeugen. Er zeigt in seinem Spiel die verschiedenen Emotionen von Jesus, sodass es für mich einfach war mich in ihn hineinzuversetzen. Ein besonderes Highlight von ihm war „Gethsemane“. 

Das gesamte Ensemble war in allen drei Elementen Gesang, Spiel und Tanz sehr ausdrucksstark und harmonisch. Auch einzelne Solos wie unter anderem von Benedikt Ivo als Simon waren eindrucksvoll. 

Wie leider so oft im Musical ist auch hier die Tontechnik ein Problem gewesen. Oftmals war das Orchester viel zu laut, wodurch man kaum den Sänger verstehen konnte. Auch war es schwer den Solo Gesang zu verstehen, wenn das Ensemble parallel gesungen hat.  

Alles in allem ist es ein kurzweiliger Musicalabend mit grandiosem Lichtdesign von Michael Grundner. Die zweite Hälfte ist deutlich stärker als die erste. Ein ganz besonderer Moment entsteht in der Kreuzigungsszene. Es ist sehr beeindruckend Patrick Stanke als Jesus schwebend in dem Lichtkreis zu sehen. Ich kann es jedem nur empfehlen sich auf diese moderne Erzählung über die letzten Lebenstage von Jesus einzulassen. 

Dem Theater am Marientor ist definitiv gelungen mit der Premiere eine neue Musical Ära einzuleiten. Ich bin gespannt auf die Weltpremiere von „Wallace“, die im November folgen wird. Aber zunächst werde ich mir vielleicht noch einmal „Jesus Christ Superstar“ in Duisburg ansehen.

 

Stay Wicked

Eure Pia

Fotos: Musicalfever