Der Glöckner von Notre Dame im Theater des Westens

Am 09. Juni war die liebe Manu für euch in dem Musical „Der Glöckner von Notre Dame“. Hierzu hat sie eine schöne Kritik verfasst.

Viel Spaß beim Lesen

Eure Pia

1999 durfte ich das Musical im Theater am Potsdamer Platz bewundern. Es war mein 3. Musical und seitdem bin ich ein kleiner Fan.

 

Nun ist die Bühne im Theater am Potsdamer Platz nicht zu vergleichen mit der des TdW. Auch das Budget damals spielte keine Rolle. Trotzdem war ich neugierig, wie sie im Jahr 2017 den Stoff umsetzen. Die Bühne im TdW ist wesentlich kleiner. Ich kann mich noch gut erinnern, wie Quasimodo über riesen Blöcke auf der Bühne geturnt ist. Es wurde damals sehr viel mit visuellen Effekten gearbeitet. Auch die Musik hat mich damals total mitgerissen.

Heute: TdW – brauch ich nicht viel sagen. Es ist ein super schönes Musicaltheater. Wir haben auf dem Parkett ziemlich in der Mitte gesessen. Man hat sehr gut sehen können. Leider waren viele Plätze an diesem Freitagabend leer, was mich sehr verwundert hat.

 

Ich hab mich über die Neuinszenierung vorher etwas informiert. Es ist ein Musical geworden, das weniger nach dem Zeichentrickfilm kommt. Es wurde versucht ein eigenständiges Drama auf die Bühne zu bringen, welches sich stark anlehnt an den Roman von Victor Hugo. Gegenüber 1999 wurden viele Songs geändert, gestrichen und auch neu geschrieben.

Die Geschichte selber dürfte bekannt sein. Liebe und Hass, Barmherzigkeit, 3 völlig unterschiedliche Männer, die alle Esmeralda verfallen sind. Quasimodo, vom Erzdiakon Frollo aufgezogen und zum Glöckner von Notre Dame ausgebildet, wächst abgeschirmt von der Außenwelt im Glockenturm der Pariser Kathedrale Notre Dame auf. Er will aber die Welt draußen kennenlernen. Zum Drei-Königs-Fest lädt der Zigeunerkönig Clopin zur großen Feier. Quasimodo stiehlt sich davon, wird von den Massen aber verhöhnt und zum Narrenpapst gekrönt. Esmeralda, eine Tänzerin rettet Quasimodo vor den Massen. Kommt dadurch aber selber in Gefahr. Quasimodo spürt Zuneigung. Auch Frollo findet Esmeralda anziehend. Jedoch verliebt sich Esmeralda in den Hauptmann Phoebus. Frollo will das nicht dulden. Es kommt wie es kommen muss. Esmeralda wird der Hexerei angeklagt. Quasimodo rettet sie. Doch es war zu spät. Esmeralda stirbt.

 

Das Bühnenbild war sehr unterschiedlich. Einmal die Kathedrale von Notre Dame, dann die Straßen von Paris. Zu Beginn läuten die Glocken, um Spannung aufzubauen.

Es sieht den ganzen Abend über sehr düster aus, was aber gewollt ist. Paris im Mittelalter mit allen Abgründen des Mittelalters. Was nicht mehr in der Inszenierung war, sind die lebendig gewordenen Wasserspeier Gargoyles, die mit Quasimodo im Zwiegespräch waren. Das haben heute Abend die Mönche übernommen, die auch als Erzähler fungierten.

Bis auf Esmeralda hat der Cast mir sehr gefallen. Sehr gute schauspielerische und tänzerische Leistung.

Der Wechsel der Kostüme wurde während des gesamten Stücks auf der Bühne vollzogen. Auch der Wandel der Szene vom Stadtplatz zum Glockenturm und weiter zum Hof der Wunder wurde in Sekundenschnelle durch die Darsteller selber vollzogen. Vor den Augen des Publikums wurde aus einem jungen Mann ein Buckliger und zum Schluss ein Held. Die 24 Stimmen des Chors machten diesen Abend magisch.

Kristina Love, die an diesem Abend die Esmeralda spielte, war tänzerisch und auch gesanglich eine Entäuschung für mich. David Jakobs als Quasimodo herausragend genauso Johannes Kiesler als Frollo. Bei seinem Gesang bekam ich Gänsehaut.

Es war ein schöner Abend. Ein Musical, was man sich immer wieder anschauen kann.

Viele Grüße

Eure Manu

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Kommentare: 3
  • #1

    Charlie (Freitag, 23 Juni 2017 13:24)

    Na dann sage ich als Chorsängerin dieses Abends mal Danke für das Kompliment ;).

    Schade, dass dir Kristina nicht gefallen hat. Ich persönlich finde sie von der Ausstrahlung her super. Und tanzen tun sie eigentlich alle die selbe Choreografie, meine ich. Allerdings kann ich von der Bühne aus immer nicht gut erkennen, wie gut sie die dann umsetzen.
    Ist natürlich Geschmackssache.
    Ich persönlich freue mich über jede Show, die Sarah nicht spielt, nicht weil sie nicht super wäre, sondern weil ich nach über 20 Mal irgendwann mal Abwechslung brauche :D. Kristina spielt für meinen Geschmack irgendwie echter und spontaner.

    Die Menschen in den grauen Kutten sind übrigens meines Wissens nach üdie Wasserspeier (außer vllt am Anfang und bei "Feuer der Hölle") und sie werden im Musical auch als Steinfiguren bezeichnet. Im Gegensatz zum
    Disneyfilm und der alten Inszenierung haben sie allerdings keine einzelnen Namen mehr und die Kostüme sind natürlich deutlich weniger aufwändig, weil die Darsteller sich dauernd umziehen müssen. Mönche sind es jedenfalls nicht, da sind ja Frauen dabei :D.

    Die Wandlungen auf der Bühne (vor allem trotz des zum Großteil doch recht statischen Bühnenbilds) finde ich auch immer wieder toll :).

    Kleine Korrektur: Johannes war nicht Frollo, sondern Jehan Frollo, sein Bruder. Frollo wurde von Felix Martin gespielt; ich denke mal, den meintest du, oder?

    Freut mich, dass es dir insgesamt gefallen hat :).

  • #2

    Manu (Freitag, 23 Juni 2017 13:50)

    Vielen Dank für den Kommentar. Sicher ist so eine Aufführung immer Geschmackssache. Mir hat der Abend gefallen. Kritina hab ich auch schon bei SisterAct gesehen. Da hat sie mir sehr gut gefallen. Und Frollo, da hab ich wohl was durcheinander gebracht. Sorry. Einfach besser gucken. Felix meinte ich. Ich wünsche Euch auf alle Fälle noch viele schöne Aufführungen und ein gut gefüllten Saal.
    LG Manu

  • #3

    Charlie (Freitag, 23 Juni 2017 16:56)

    Danke, ja, das hoffe ich auch. Dass das Parkett immer so leer und die Ränge fast nie geöffnet sind, finde ich nämlich auch total schade :/. Sieht von der Bühne aus auch irgendwie doof aus.

    Hab auch schon von vielen gehört, dass Kristina für sie einfach nicht gut in die Rolle passt und manchmal hat jemand ja auch keinen guten Tag oder so. Auf jeden Fall toll, dass dir die anderen so gut gefallen haben :).