Premiere: "Big Fish" im Musiktheater im Revier Gelsenkirchen

Am 09.03.2019 kam das Musical von John August und Andrew Lippa in der Inszenierung von Andreas Gergen zur Premiere. Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Roman von Daniel Wallaces aus dem Jahr 1998.

Das Stück erzählt die Geschichte von Edward Bloom und seiner Familie. Edward Bloom liebt es seinem Sohn Will ganz fantastische Geschichten über Meerjungfrauen, Riesen oder Hexen zu erzählen. Der Held der Geschichte ist immerzu Edward Bloom selbst. Will folgt seinem Vater immer widerwilliger in seine Fantasie Welt. Auch als Erwachsener kann nicht verstehen wozu sein Vater immer wieder all die Geschichten erzählt. Als bei Edward eine unheilbare Krankheit diagnostiziert wird und er immer noch nicht die wahren Begebenheiten seiner Vergangenheit erzählen will , macht Will sich selbst auf die Suche. Er durchsucht alte Ordner und macht sich auf den Weg nach Ashton, die Stadt, die er angeblich einst von einem Riesen befreit hat…

Das Bühnenbild von Sam Madwar zeigt im hinteren Bereich der Bühne zwei voreinander gestellte Wände, welche die komplette Bühnenbreite abdecken. Die vordere Wand kann in der Mitte ein Stück aufgezogen werden. Beide der Wände können separat voneinander mit Videoprojektionen bespielt werden. So können mit Leichtigkeit die verschiedenen Orte dargestellt werden. Hinzu kommen je nach Ort vereinzelte Möbelstücke wie ein Bett oder Stühle. 

Der Star in diesem Stück ist das Ensemble: Lisandra Bardél, Joyce Diedrich, Karina Kettenis, Adrian Kroneberger, Florentine Kühne, Romina Markmann, Julia Waldmayer, Fin Holzwart, Timothy Roller, Sebastian Schiller, Kevin Schmid und Stefan Schmitz. Sie alle haben in dem Stück über zehn Kostümwechsel. Durch sie gewinnt das Stück an Abwechslung und Siebsorgen für den Spaß beim Zusehen. In den Tanzszenen glänzen sie durch perfekte Synchronität und Perfektion in der Ausführung der Choreografien von Danny Costello. Besonders schön ist die Steppszene. Auch im Gesang können sie durch die Harmonien beeindrucken.

Die Darsteller Benjamin Oeser (Edward) und Theresa Christahl (Josephine) konnten mich besonders durch ihr Spiel beeindrucken. Binnen weniger Minuten gelingt es den Darstellern zwischen einem jungen und alten Spielalter zu wechseln. Erlebt man sie in dem einen Moment noch als das junge Paar, sieht man sie im nächsten als die schon älteren Eltern von Will. 

Dennis Hupka (Will) und Sina Jacka (Wills Frau Josephine) können mit gefühlvollen Stimmen und authentischem Spiel punkten. 

Der junge Will wurde bei der Premiere von Franz Aigner gespielt und stand seinen Erwachsenen Kollegen in nichts nach. 

Auch alle anderen die ich jetzt hier nicht einzeln erwähne haben auf und hinter Bühne eine fantastische Arbeit geleistet. Durch alle Beteiligten wird es einem ermöglicht für die Zeit der Vorstellung komplett in die Welt, um Edward Bloom einzutauchen. Es ist eine sehr berührende Geschichte über eine Familie mit einem traurigen Ende, bei dem ein oder anderen im Publikum schon mal eine Träne über die Wange laufen kann. 

Zwar wirkt das Stück durch lange Dialoge teilweise recht langatmig, dies verfliegt jedoch schnell wieder durch die nächste große Tanzszene.

Also lasst euch im Musiktheater im Revier in eine Welt voller Hexen, Riesen und Meerjungfrauen entführen.

 

Stay Wicked

Eure Pia 

Das Copyright der Bilder liegt beim Musiktheater im Revier.