Am Sonntag fand mit der Avenue Q Premiere die erste Vorstellung der neuen Spielzeit unter dem Motto Freiheit statt. Das Musical erzählt auf humorvolle Weise das Leben in der Avenue Q. Princeton ist auf der Suche nach seiner Bestimmung und zieht gerade neu in der Avenue Q ein. Schnell lernt er die anderen Bewohner mit ihren Schicksalen und den Hausmeister Daniel Küblböck kennen.
Das Musical von Robert Lopez, Jeff Marx und Jeff Whitty wurde von Nick Westbrock inszeniert. Der musikalische Leiter ist William Ward Murta und die Choreografie stammt von Michaela Duhme, welche auch auf der Bühne zu sehen ist.
Kate Monster wohnt schon seit Jahren in der Avenue Q und wird in dieser Inszenierung von Stefanie Köhm zum Leben erweckt. Bereits zu Beginn der Show ist sie mit der Puppe „verschmolzen“ und führte sie mit so viel Liebe zum Detail, dass man fast vergaß, dass es eine Puppe ist. Zudem hat Stefanie mich sehr mit ihrer gefühlvollen Stimme überzeugen können.
Michaela Duhme spielt die Puppen Lucy D. Schlampe und Lavinia Semmelmöse. Beides keine einfachen Charaktere, aber sie spielte es mit so viel Charme und Witz, dass man sofort grinsen musste, wenn sie die Bühne betrat. Es war spürbar mit wie viel Herzblut sie die Puppen spielte und auch die Lieder performte. Besonders beeindruckend war es zu sehen wie sie gemeinsam mit Benedikt Ivo eine Puppe führte und jede Bewegung ganz genau passte.
Benedikt Ivo haucht Nicky und Trekkie Monster Leben ein. Ob es die Führung der Puppen war oder die gesangliche Leistung, auch er spielte seine Rollen großartig.
Die Bullshit-Bären und Ricky wurden von Katharina Schutza gespielt. An dieser Stelle möchte ich besonders ihr Spiel mit den zwei Bären hervorheben. Beide Bären haben von ihr komplett verschiedene Stimmen bekommen zwischen denen sie beeindruckend schnell wechseln kann.
Thomas Klotz spielt Princeton und Rod. Er glänzt mit gewohntem Charme, seiner einzigartigen Stimme und ausdrucksstarkem Spiel. Zu jederzeit kann man in seinem Gesicht die Gefühle von Princeton und Rod ablesen, wodurch man sich sehr leicht in die Beiden hineinversetzten kann. Er führt die Puppen mit sehr viel Liebe zum Detail.
Martin Christioph Rönnebeck (Brain), Anna Mari Takenaka (Christmas Eve) und Norbert Kohler (Daniel Küblböck) verkörpern die menschlichen Bewohner der Avenue Q und sorgen für sehr viele Lacher. Alle drei sind geniale Künstler und glänzten mit grandioser Leistung. Schade war, dass bei dem Solo von Anna Mari Takenaka die Band etwas zu laut war und es so schwer war sie verstehen zu können.
Insgesamt war es eine sehr schöne Premiere. Es ist toll zusehen wie stark die Künstler harmonieren, damit alles reibungslos abläuft. Zudem ist es ein toller Saison Auftakt. Schließlich geht es in dieser Spielzeit um Freiheit in Bielefeld und die Bewohner der Avenue Q leben diese in vollen Zügen aus, so tappen sie lustvoll in die Fettnäpfchen der politischen Korrektheit und nehmen kein Blatt vor den Mund.
Stay Wicked
Eure Pia
Alle Fotos by Sarah Jonek
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