Goethe auf Liebe und Tod 05.04.2017 in der Folkwang Universität der Künste in Essen

 

Am vergangenen Mittwoch folgten eine gute Freundin und ich der Einladung der Folkwang Universität und ließen uns in der neuen Aula in eine vergangene Zeit entführen - in die Zeit des jungen Johann Wolfgang Goethes.

 

Basierend auf dem Film ¨Goethe¨kreierte Philipp Stölzl 2010 das Musical. Erzählt wird die Geschichte von Goethe von dem Zeitpunkt an, als er durch sein Jurastudium fällt und als Advokat von seinem Vater ans Reichsgericht geschickt wird. Dass er eigentlich viel lieber schreiben möchte, scheint keinen zu interessieren. Während seiner Zeit dort verliebt er sich in Lotte. Allerdings ist diese schon ihrem Vorgesetzten Kestner versprochen. Dadurch nimmt die ach so schöne Liebesgeschichte einen dramatischen Verlauf. Um dies zu verarbeiten greift Goethe zur Feder und verschafft sich mit dem daraus entstehenden Novell ¨Die Leiden des jungen Werthers¨ einen Namen in der Literatur; der erste Literaturstar in Europa.

Präsentiert wurde das Stück von Studierenden und kommenden Absolventen der Folkwang Universität der Künste. Diese wurden allerdings von Musicalgrößen wie Sabrina Weckerlin als Lotte und Philipp Büttner als Goethe unterstützt.

 

Sabrina verlieh der Lotte durch ihre Power die benötigte Stärke, aber auch in emotionalen Momenten konnte jeder sofort mit ihr mitfühlen. Im Zusammenspiel mit Philipp harmonierte sie perfekt.

Philipp verkörperte den Goethe ebenso genial und jagte uns mit seiner Stimme eine Gänsehaut über den Körper. Durch ihn konnte man sich leicht in Goethes eigene Welt einleben und verstand seine komplett andere Sicht auf die Dinge sehr gut.

 

 

Allerdings wäre es, wenn man es nicht wüsste, gar nicht auf gefallen, dass viele der anderen noch Studenten sind. Bis auf kleine Ausnahmen war das gesamte Ensemble beinah perfekt und kreierte wunderschöne Duette oder großartige Tanzmomente. Es war ein Fest für Augen und Ohren, welches von der Band nur noch mal untermalt wurde. Etwas problematisch war dies allerdings vor allem im ersten Akt. Leider waren die Instrumente im Vergleich zu den Darstellern oftmals viel zu laut, sodass man nur mit großer Anstrengung alles verstehen konnte.

Das Bühnenbild wurde mit viel Liebe zum Detail gestaltet, so waren des öfteren „Pferde“ auf der Bühne. ;)

 

Das Musical ist mitreisend und durch die immer wiederkehrende Melodie bleibt der Ohrwurm definitiv nicht aus. Alle Beteiligten stecken so viel Leidenschaft in die Produktion, sodass diese Energie zu spüren ist und einen nicht mehr los lässt.

Für diejenigen, die sich jetzt denken ¨Goethe was soll ich denn damit?! Das ist ja schon Jahre her und seine Gedichte konnte ich in der Schule schon nicht leiden. ¨ Dem sage ich jetzt und hier, auch wenn seine Lebzeiten schon etwas her sind, passt seine Geschichte und sein Erlebtes sehr gut in die heutige Zeit. Stand nicht jeder schon mal vor der Wahl zu kämpfen oder sich lieber anzupassen? Goethe entschied sich fürs Kämpfen und dass er damit erfolgreich war, ist allgemein bekannt. So kann sich jeder von uns ein Beispiel an diesem Goethe nehmen und ihn durch das Stück besser kennenlernen und so vielleicht auch einen anderen Blick auf seine Gedichte bekommen.

 

In diesem Sinne

Stay Wicked

Pia

 

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