Face to Face 10.12.2016

Am Samstag lud Matthias Stockinger ein zu einem etwas anderen Musicalkonzert ein in der Neuen Gebläsehalle. Als Gäste waren Lucy Scherer und Sidonie Smith (Sid) mit dabei.

Aber warum soll gerade dieses Konzert anderes sein als andere Musicalkonzerte?

Die Antwort hierzu lieferte Matthias direkt zu Beginn. Er sagte, dass an diesem Abend nicht ein Musicalhit nach dem anderen runter gesungen werden sollte, sondern es sich um Lieder handelt, die die Künstler gerne singen und mögen. Nun gut dachte ich mir, können ja viele sagen. Am gestrigen Abend sollte ich aber eines besseren belehrt werden, denn bei allen Songs konnte man genau dieses Motto spüren.

 

Nicht nur dies machte das Konzert "anderes"

Auf der linken Seite der Bühne befand sich eine Couch, wo die beiden Gäste sowie der Violinen Spieler, Baptiste, zum kurzen zwanglosen Plausch mit Matthias Platz nahmen. 

 

Zudem gab Matthias einem Nachwuchstalent aus dem Ort die Chance ihr Können zu zeigen und diese Chance nutzte sie und sag „Feeling Good“.

 

Matthias Stockinger

Matthias führte auf eine sehr sympathische, lockere Art durch den Abend, wodurch das Konzert eine familiäre Atmosphäre bekam. Ich hatte zuvor noch nie seine Stimme gehört und umso mehr hat er mich mit seinen Interpretationen von den verschiedenen Songs, welche von Musical Klassikern über Partyliedern bis hin zu unbekannten Musical Lieder reichten, in den Bann gezogen. Er sang alle mit sehr viel Gefühl und Leidenschaft. Mein persönliches Highlight von ihm war „Kalte Sterne“ aus Ludwig2. Matthias hat sich in dem Moment wieder komplett in diese Rolle hineingefühlt und dieses Gefühl in den Saal getragen, wofür er lauten Jubel und teilweise Standing Ovation erntete.

 

Allerdings konnte Matthias mich mit seiner Interpretation von „unstillbare Gier“ nicht überzeugen. Vielleicht lag es daran, dass ich erst vor kurzem Jan in der Rolle des Grafen gesehen habe. Er hat für mich persönlich an manchen Stellen zu wenig leidend geklungen und an anderen wiederrum zu hart, sodass man es doch leicht mit der Angst zu tun bekommen hatte.

 

Lucy Scherer

Lucy, welche Matthias schon seit längerem durch TdV in Berlin kennt, beeindruckte wie auch schon in Heidenheim bei Gentlemen mit dem Schwedischen Song „Gabriellas Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“. Auch wenn sie selbst kein Schwedisch spricht, überzeugte sie allein durch das Gefühl, welches sie durch ihre Stimme und Mimik vermittelte. Als bekennender Disney Fan sang Lucy natürlich zwei Disney Songs. Zum einen „Let it go“ von Frozen und einen etwas Unbekannteren: „Flying away“. Wobei sie zweites mit so viel Herzblut und Emotionen gesungen hat, dass selbst ich sehr ergriffen war, was eigentlich nicht so oft vorkommt. Neben dem schwedischen Song von ihr, gab es noch ein Highlight und zwar sang sie gemeinsam mit Matthias „Totale Finsternis“. Die Harmonie auf der Bühne hat einfach gepasst und es war einfach schön beiden zuhören zu dürfen. Auch hierfür gab es von einigen im Saal Standing Ovation.

 

Sidonie Smith

Sid konnte mich leider mit ihrer Performance nicht ganz so überzeugen wie die anderen Beiden. Natürlich hat auch sie eine super Stimme, dies steht an dieser Stelle komplett außer Frage. Allerdings fehlte bei ihr am gestrigen Abend das Gewisse etwas, sodass der Funke rüber springt. Dies ist besonders bei dem Lied „I will always love you“ deutlich geworden. Da dieses Lied jeder von uns kennt und jeder schon mehrmals in Berührung damit gekommen ist, ist es hier umso wichtiger das Lied zu etwas Besonderem zu machen. Hierfür fehlte ihr leider die nötige Power.

 

 

 

Von Symphonie Orchester zur Jazz Big Band

Die Band hat sich aus sechs Musikern zusammengesetzt und haben perfekt im Zusammenspiel harmonierten und jedem konnte man ansehen, dass er die Musik wirklich fühlt. Hierbei war es völlig egal, welche Musik Richtung gerade gefragt war.

 

Baptiste gab noch spontan einen kleinen Eigenblick in sein Weihnachtsalbum. Dies sei wie das von Michael Bublé nur halt mit Geige, wie er im Gespräch mit Matthias sagte.

 

Fazit

Es war ein formidabler Abend, wo sich wieder einmal die lange Anfahrt bezahlt gemacht hat. Jeder der Künstler hat dem Abend seine eigene Note gegeben und ihn so zu etwas Besonderem gemacht. Durch den lockeren Umgang den die Künstler miteinader hatten, bekam das Konzert noch einen familiären Akzent.

 

Stay Wicked

Eure Pia

 

PS: Während der Show kam mir der Gedanke, dass sich die Künstler ruhig auf die Couch hätten setzten können, wenn sie gerade nicht gesungen haben, statt sich Backstage zu "verstecken".

 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0