Interview mit Benjamin Eberling

Benjamin Eberling, bekannt aus Musicals wie u.a. Letterland, Sister Act und Cats, nahm sich die Zeit einige Fragen zu beantworten.

MF: Wie würdest Du Dich selbst mit 3 Worten beschreiben?
BE: Ehrlich, Positiv und manchmal zu gutherzig.


MF: Was ist Dein Lebensmotto?
BE: Am Ende wird alles gut, und wenn es nicht gut ist, dann ist es auch nicht das Ende.


MF: Wenn Du ein Tier wärst, welches wärest Du und warum?
BE: Schwierig. Für viele bin ich immer der Papa Bär. :-)
Aber wenn ich es mir aussuchen könnte, wäre ich gerne ein Rochen im karibischen
Meer. Warmes Wasser, schöne Aussichten und einfach gleiten.


MF: Durch die Auftritte auf dem Schiff siehst du viele Länder. Welche Länder
haben dich bis jetzt besonders fasziniert und warum?
BE: Da gibt es einige. Erstmal möchte ich unbedingt mal nach Hawaii. Das steht schon
sehr lange auf meiner Liste. Mit dem Schiff durfte ich sehr viel sehen von der
Welt und es gibt überall schöne Plätze zu entdecken.

Meine Favoriten bisher sind:
St. Maarten, eine Insel in der Karibik, wegen seiner schönen Strände und dem
niederländischen und französischen Einfluss. Mexico, Thailand, Kanada und Island
haben mich durch ihre freundlichen und offenen Menschen, die Natur und Kultur
sehr beeindruckt. Unvergesslich ist das schwimmen mit Rochen auf den Cayman
Islands. Und natürlich New York City! Eine unglaubliche Stadt mit seinen vielen
verschiedenen Theatern und kulturellen Einflüssen.
Auch die Einfahrt mit dem Schiff in NYC an der Freiheitsstatue vorbei ist mit einer
der schönsten die ich sehen durfte. Dafür bin ich sehr dankbar.

MF: Was war für Dich der Zeitpunkt, wo Du Dir sicher warst, dass Du
Musicaldarsteller wirst? Gibt es ein bestimmtes Vorbild?
BE: Ich wußte sehr früh, dass ich auf der Bühne stehen wollte. Ich war seitdem ich 8
war in einem Knabenchor, den Limburger Domsingknaben. Und als ich mit 12 in
Hamburg das „Phantom der Oper“ sah, war es klar. Ich wollte Musical Darsteller
werden. Vorbilder habe ich nicht wirklich, aber ich bewundere jeden Kollegen und
Kolleginn für ehrliche Gefühle in ihren Darstellungen, sei es im Tanz, Schauspiel
oder Gesang. Das vermisse ich manchmal im Musical, weil immer nur
perfekt abgeliefert werden soll, dabei sind wir alle nur Menschen, und Emotionen
machen uns dazu. Zu glatt finde ich in allen Lebenslagen langweilig.


MF: Du wurdest damals an der UdK sofort ins 2. Jahr aufgenommen. War es
leicht für Dich, Dich in der bestehenden Gemeinschaft einzuleben?
BE: Das war damals echt ein Novum, und ich bin sehr dankbar dafür. Sonst wäre ich
vielleicht gar nicht auf der Bühne gelandet, da ich damals in einer sehr schweren
Lebenskrise steckte. Ich musste dann ein paar Kurse im 1. Jahr noch parallel
besuchen und war so ein bisschen zwischen den Welten. Jedoch wurde ich sehr
herzlich aufgenommen und bin sehr froh, das alles so gekommen ist wie es ist. Mit
9 Leuten im Jahrgang ist man schon wie eine kleine Familie.


MF: Wenn Du nicht das Studium als Musicaldarsteller absolviert hättest,
welchen Beruf hättest Du stattdessen erlernen wollen?
BE: Meine Eltern kommen aus der Gastronomie, und das fand ich immer sehr
spannend. Aber dann eher im Hotelfach. Dann gab es noch die Bundeswehr,
die mich nach meinem Grundwehrdienst verpflichten wollte und schließlich noch
die Politik. Ich war 1996 in Bonn bei Jugend und Parlament dabei und bin heute
noch sehr politisch interessiert. Aber nun habe ich mein Herz an das Theater
verloren und liebe die Vielfältigkeit.


MF: Hast Du ein bestimmtes Ritual vor oder nach einem Auftritt?
BE: Ich habe eine zeitlang eine grünen Apfel vor jeder Show gegessen.
Aber sonst eigentlich nicht.

MF: Wie war es für dich nach 10 Jahren wieder mit deinen ehemaligen
Studienkollegen auf der Bühne zustehen und Letterland
aufzuführen?
BE: Fantastisch!!!! Es war wie ein besonderes Klassentreffen. Man sieht sich ja immer
mal wieder und ich habe noch Kontakt zu vielen von Ihnen. Man sieht sich ja auch
auf Auditions, oder mit Anne Hoth habe ich zusammen Sister Act in Stuttgart
gemacht. Ich habe mich auch riesig gefreut wieder mal mit Peter Lund und
Thomas Zaufke zuarbeiten mit denen mich auch einen Freundschaft verbindet.
Alles in allem war es sehr stressig, aber eine herrliche Erfahrung und eine tolle
Erinnerung.


MF: Hat das Stück Letterland für dich eine bestimmte Bedeutung?
BE: Ja. Es war meine erste Uraufführung. Ich durfte die Rolle von Erwin Kannes mit
Peter Lund zusammen entwicklen, und die Musik hat Thomas Zaufke ja auch für
uns und unsere Stimmen geschrieben. Sowas ist schon einzigartig und etwas ganz
besonderes. Ich werde immer mal wieder angesprochen auf das Stück, und freue
mich jedesmal darüber. Deswegen finde ich es auch toll, dass wir es nochmal
gemacht haben. Also, in 10 Jahren wieder :-)


MF: Was war das peinlichste oder lustigste was dir bislang auf der Bühne
passiert ist?
BE: Peinlich war es in Sister Act, als mir die Hose im Schritt gerissen ist auf der Bühne,
was haben meine Kollegen und das Publikum gelacht. Ich konnte aber auch
darüber lachen. Und das Lustigste ist mir in der Heißen Ecke passiert, als eine
Kolleginn einen Lachkrampf hatte, durch einen Kollegen in der Szene vorher. Der
nächste Kollege kam auf die Bühne, sah sie und meinte: „Ich komm nochmal rein“.
Er ging von der Bühne und die ganze Technik spielte mit. Also Licht aus und Szene
nochmal von vorne. Du kannst Dir vorstellen wie das Publikum gelacht hat und wir
auch.


MF: Was war bislang dein persönliches Highlight als Musicaldarsteller?
BE: Das ist schwer, denn ich es gab soviel schöne Momente bis jetzt. Der Erwin, war
definitiv ein Highlight. Aber das eine Show auf dem Schiff vor der New Yorker
Skyline, den Shrek spielen zu dürfen oder letzten Sommer die Gumbi Katze in
Cats spielen zu dürfen. Ich hätte nie gedacht, dass Cats mal in meinem Lebenslauf
steht. ;-)


MF: Was wünscht du dir für deine Zukunft?
BE: Das ich gesund bleibe und dass mir das Schicksal weiterhin so interessante Rollen
beschert wie bisher. Gerne auch auf einem Schiff. ;-) Bei den Rollen… Naja, es gibt
eher Stücke die ich sehr gerne mal machen würde: „ Closer than Ever“; „Promises,
Promises“; „How to succeed in Business without really trying“; „Last5years“;
„Priscilla, Queen of the desert“; „Elternabend“; „I love you, your perfect, now
change“; „Into the woods“; „Zum sterben schön“; „Rock of Ages“ und
„Speeling Bee“.


MF: Was möchtest du deinen fans mit auf den Weg geben?
BE: Liked meine Facebook und Instagram Seite. ;-) Nein, Spaß beiseite.
Seid neugierig, ehrlich und geht ins Theater. Auch wenn es vielleicht nicht immer
ein großes Haus ist, es gibt soviele schöne Stücke.

Vielen Herzlichen Dank an Benjamin Eberling für das Beantworten der Fragen.

 

Stay Wicked

Eure Pia

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